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Thursday, 17. September 2020 - 14:10

Die Hochschule für Ingenieurwissenschaften der HES-SO Valais-Wallis übernimmt die Leitung eines grossen europäischen Forschungsprojekts im Rahmen des Programms Horizon 2020. Die Auswertung von Daten aus fünf Demonstrationsanlagen in der Schweiz und im Ausland soll dazu dienen, den Energieverbrauch in Gebäuden zu senken und auf die photovoltaische Stromerzeugung abzustimmen.

Rund 30 Hochschul- und Industriepartner trafen sich am Wochenende vom 10.-11. September 2020 in Veysonnaz zur Lancierung des europäischen Projekts domOS. Ziel dieses interdisziplinären Grossprojekts, das vom Institut Energie und Umwelttechnik der HES-SO Valais-Wallis geleitet wird, ist die Senkung und Optimierung des Energieverbrauchs in Gebäuden. Die Forschungsschwerpunkte liegen dabei auf dem Internet der Objekte in Gebäuden und der Entwicklung intelligenter Dienste.

Die auszuwertenden Daten werden von fünf Demonstrationsanlagen in Sitten, Neuenburg, Paris (F), Aalborg (DK) und Skive (DK) geliefert. Zu den weiteren Projektpartnern zählen das Walliser Energieunternehmen OIKEN, das Neuenburger Forschungszentrum CSEM und das Aargauer Start-up aliunid. Finanziert wird das H2020-Projekt von der Europäische Kommission mit CHF 4 Mio. über drei Jahre.

Intelligente Dienste für ein besseres Energiemanagement

Die Digitalisierung der Gebäude soll zu einer effizienteren und rationelleren Nutzung der Energie beitragen. „Das öffentliche Bewusstsein für die Optimierung des Stromverbrauchs schärft sich immer mehr. Wir wollen die Bevölkerung dabei unterstützen, umweltbewusster zu handeln“, erklärt Dominique Gabioud, Dozent an der Hochschule für Ingenieurwissenschaften.

Zahlreiche intelligente Dienste werden die Verwaltung und den Umgang mit der Energie vereinfachen. So werden Bewohner zum Beispiel über eine Konsole verfügen, auf der alle Energieinformationen ihres Gebäudes vereinfacht dargestellt sind. In unseren Breitengraden ist die Heizung der grösste Energieverbraucher in Gebäuden. Dank der intelligenten Dienste können mit gezielteren Einstellungen eine bessere Energieeffizienz erreicht und die Leistungsbilanz der Anlagen ermittelt werden. Zudem kann deren Betrieb auf die Verfügbarkeit von neuen erneuerbaren Energien abgestimmt werden. 

Das Projekt domOS will zu einer Optimierung der Energieeffizienz beitragen, ohne dass die Gebäude umfassend renoviert werden müssen. Dies erfordert eine Zusammenarbeit mit Fachleuten aus so unterschiedlichen Bereichen wie Regelung, Big Data, Cybersecurity und digitale Ergonomie.

Neue Herausforderungen für Energieversorger

Im Hinblick auf die Energiewende positioniert sich OIKEN als Referenz für die Entwicklung, Integration und Verwaltung globaler und nachhaltiger Energielösungen. Aus diesem Grund beteiligt sich das Walliser Energieunternehmen an der Einführung dieser innovativen Dienste, die in der Demonstrationsanlage in Sitten getestet werden. Für die Entwicklung des Energiesektors stellt dieses Projekt eine grosse Chance dar. „Dieses Projekt steht im Einklang mit der Energiestrategie des Bundes und dem allgemeinen Trend in Richtung Digitalisierung. Die aktive Einbindung von Kunden in den Demonstrator in Sitten ermöglicht es uns, neue Dienste im Hinblick auf die Energiewende konkret zu testen“, erklärt Georges Darbellay, Leiter Strategie und Innovation bei OIKEN. Um diese neuen Herausforderungen zu bewältigen, bieten Energiefachleute Beratungsleistungen an, um die Bürger und Bürgerinnen auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Stromverbrauch zu begleiten.

Die Demonstrationsanlage in Sitten, die von OIKEN mit Unterstützung der Hochschule für Ingenieurwissenschaften betrieben wird, wird die Einführung, Nutzung und Evaluation neuer intelligenter Dienste in über 200 Gebäuden ermöglichen.