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Allgemeine Erziehungsaufgaben gehörten schon immer zum Auftrag der obligatorischen Schulstufe. In den letzten Jahrzehnten allerdings ist dieser sozialisatorische Teil des Bildungsmandates neben der Wissensvermittlung immer wichtiger geworden. Die institutionelle Autorität der Schule ist längst nicht mehr so unbestritten wie früher. Individuelle und gruppenspezifische Bedürfnisse von Schüler- und Elternschaft haben sich vielfältig ausdifferenziert und verlangen nach entsprechend spezifischen Antworten. Wir möchten im deutsch- und französischsprachigen Kantonsteil des Wallis konkrete Formen der pädagogischen und sozialarbeiterischen Unterstützung als Antworten auf diese sehr vielfältig gewordenen Bedürfnisse untersuchen. Erfassen und vergleichen möchten wir dazu alltägliche institutionelle Abläufe entsprechenden professionellen Handelns im Kontext unterschiedlicher kultureller und institutioneller Selbstverständlichkeiten beider Sprachregionen. Wir fokussieren dabei einerseits die interne schulpädagogische Unterstützung in Form der schulischen Mediation und anderseits unterschiedliche Formen der schulischen Zusammenarbeit mit externen sozialarbeiterischen und sozialpädagogischen Fachkräften. Gemeint ist damit einerseits die vor allem von Freizeitzentren aus tätige Jugendarbeit im französischsprachigen Wallis und die institutionell in das Sozialmedizinische Zentrum eingebundene Schulsozialarbeit im Oberwallis. Die institutionelle Landschaft der beiden Kantonsteilen ist in dem fokussierten Bereich noch wenig gefestigt und weist zudem eine erstaunliche lokale Vielfalt auf. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass die fokussierte Unterstützung im Wallis weitgehend als Gemeindeangelegenheit definiert ist.