Der Sieger des Architekturwettbewerbs für den zukünftigen Campus der EDHEA und des Couture-Lehrateliers steht fest. Das Projekt MOI JE TE VOIS der Genfer Architektur- und Ingenieurbüros CRL architectes SA und EDMS wurde von der Jury unter den 65 aus dem In- und Ausland eingegangenen Projekten ausgewählt. Die 20-köpfige Jury unter dem Vorsitz des Kantonsarchitekten Philippe Venetz war zusammengesetzt aus Fachleuten für Architektur sowie Vertretern und Vertreterinnen des Departements für Volkswirtschaft und Bildung, der Kulturkreise, des Couture-Lehrateliers und der HES-SO Valais-Wallis.
„Der zukünftige Campus bietet die einmalige Gelegenheit, die Entwicklung der EDHEA zu gewährleisten. Er wird nicht nur ein Ort des Lernens sein, sondern auch ein Zentrum für zeitgenössische Kultur, das für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird“, erklärt Jean-Paul Felley, Direktor der EDHEA. Die 1949 gegründete kantonale Kunstschule Wallis zog 1996 nach Siders um, wo sie sich heute über drei verschiedene Standorte verteilt. Seit 2019 gehört sie zur HES-SO Valais-Wallis und trägt seitdem den Namen Schule für Gestaltung und Hochschule für Kunst (EDHEA). Sie bietet Ausbildungen auf verschiedenen Stufen (EFZ, Berufsmatura, Bachelor, Master) in den Bereichen Grafikdesign, Bildende Kunst und Sound an. Das Angebot des Couture-Lehrateliers, das ebenfalls auf dem neuen Campus angesiedelt sein wird, umfasst ein EFZ als Bekleidungsgestalter/in sowie ein EBA als Bekleidungsnäher/in.
Die Jury sprach sich einstimmig für das Projekt MOI JE TE VOIS aus, das durch die Integration des bestehenden Gebäudes zum Erhalt des industriellen Kulturerbes beiträgt. In diesem Teil mit separaten Zugängen werden alle öffentlichen Räumlichkeiten – Ausstellungsraum, Bibliothek, Mensa – untergebracht sein. Er wird ergänzt durch einen 8-stöckigen Neubau im Südosten, einen urbanen Platz und einen Landschaftspark. In diesem Gebäude, das intern mit dem alten Gebäude verbunden sein wird, werden die Ausbildungsräumlichkeiten sowie die Ateliers untergebracht sein. Diese klare Trennung von öffentlich zugänglichen und Unterrichtsräumen widerspiegelt die Absicht, einen geschützten Bereich für die Studierenden und ein Kunstzentrum für die Öffentlichkeit zu schaffen.
Das industriell angehauchte Siegerprojekt schlägt eine Brücke zwischen dem neuen und dem bestehenden Gebäude, das zum baulichen Erbe gehört und von der bedeutenden industriellen und kommerziellen Entwicklung in der Mitte des 20. Jahrhunderts zeugt. Die Nachhaltigkeit steht im Zentrum des Projekts: Es werden geeignete Materialien ausgewählt, Grünflächen angelegt und auf einen möglichst geringen CO2-Fussabdruck geachtet werden. So wird aus dem neuen Campus eine nachhaltige Kunst- und Künstlerfabrik werden.
Die öffentliche Ausstellung aller eingereichten Projekte ist vom Dienstag, 22. Februar bis Donnerstag, 3. März 2022 (ausser am Wochenende vom 26./27. Februar) von 16.00 bis 18.00 Uhr in den Räumlichkeiten der Dienststelle für Immobilien und Bauliches Erbe geöffnet (Rte de la Piscine 10, Zufahrt über Chemin St-Hubert).