Um den Herausforderungen der Digitalisierung zu begegnen, hat die HES-SO Valais-Wallis seit 2021 eine Reihe anwendungsorientierter Forschungsprojekte lanciert. Der multidisziplinäre Ansatz trägt dazu bei, die Walliser Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken sowie Innovation und Zusammenarbeit zu fördern.
Seit Anfang der 2000er Jahre sind die Informations- und Kommunikationstechnologien nicht mehr aus unserem Privat- und Berufsleben wegzudenken. Dies gilt auch für die Walliser Wirtschaft und Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund hat die HES-SO Valais-Wallis 2021 den interdisziplinären Forschungsschwerpunkt Digitale Transformation lanciert. Alexandre Kuhn, der diesen Forschungsschwerpunkt gemeinsam mit Yann Bocchi leitet, erklärt: „Die Vielfalt der Hochschulen der HES-SO Valais-Wallis ermöglicht es, einzigartige interdisziplinäre Ansätze zu entwickeln. Im Rahmen unserer anwendungsorientierten Projekte befassen wir uns mit technischen Innovationen in Zusammenhang mit den wirtschaftlichen, sozialen, ethischen und künstlerischen Aspekten der digitalen Transformation. Dieser ganzheitliche Ansatz verankert die digitale Innovation in der gesellschaftlichen Realität, was der Allgemeinheit zugutekommt.“
Das von Pamela Delgado geleitete Projekt Energy EmoMaps befasst sich mit der emotionalen Seite von Energieprojekten in der Schweiz und in Kolumbien. Im Rahmen dieses Projekts, das aus der Zusammenarbeit zwischen der Hochschule für Ingenieurwissenschaften und der Hochschule und Höheren Fachschule für Soziale Arbeit entstand, konnten sich die befragten Personen aus Kolumbien und dem Wallis zu den durch die Staudämme verursachten Veränderungen in ihren Regionen äussern. Die Ergebnisse der Gefühlsanalyse mit Deep Learning sind faszinierend und zeigen die unterschiedlichen Wahrnehmungen der Bevölkerung auf. Alle Interviews sind auf einer interaktiven digitalen Plattform verfügbar.
Das Hauptziel des Projekts Nutribot, das von Dr. Dimitri Percia David und Dr. Andrei Kucharavy getragen wird, ist die Entwicklung eines Prototyps eines Chatbots, der Ernährungsfachleute bei der effizienten Erstellung von Ernährungsplänen für verschiedene Arten von Patientinnen und Patienten unterstützt. Im Rahmen davon befasst sich das Forschungsteam auch mit den ethischen Aspekten in Verbindung mit der Nutzung dieser Künstlichen Intelligenz.
Im 15. Jahrhundert fand im Wallis die erste systematische Hexenverfolgung Europas statt. Doch die heutige Bevölkerung scheint darüber kaum Bescheid zu wissen. Einzig bei Stadtführungen durch Sitten und auf einer Informationstafel beim Hexenturm wird an dieses Kapitel der Geschichte erinnert. Das von Valérie Félix getragene Projekt Die unsichtbare Macht sichtbar machen nutzt die erweiterte Realität, um diesen in Vergessenheit geratenen geschichtlichen Aspekt wieder sichtbar zu machen.
Diese Initiativen tragen massgeblich dazu bei, dass die digitale Transformation in den verschiedenen Walliser Wirtschaftssektoren Fuss fasst, was schlussendlich der gesamten Bevölkerung zugutekommt. Als Kompetenzzentrum ist die HES-SO Valais-Wallis bestrebt, die interne und externe Zusammenarbeit zu fördern, insbesondere über das Swiss Digital Center, um die einheimischen Unternehmen zu unterstützen. Dieses Jahr lag der Schwerpunkt auf der Organisation von Projektausschreibungen mit externen Partnern, um die Verbindung zum Wirtschaftsgefüge zu stärken. Auf diese Weise werden der Mehrwert eines multidisziplinären Ansatzes sowie die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen wirtschaftlichen und akademischen Stakeholdern aufgezeigt.