Die HES-SO Valais-Wallis baut ihre Bildungs- und Forschungsinfrastruktur weiter aus. Nach der Einweihung des Campus Energypolis in Sitten und des Campus Physiotherapie in Leukerbad im Jahr 2022 befinden sich zwei neue Projekte im Bau: der Gesundheitscampus in Sitten und der Campus der EDHEA und des Couture-Lehrateliers in Siders. Deren Fertigstellung wird für 2026-2027 angestrebt. Im Oberwallis nimmt das Projekt des gemeinsamen Campus der Pädagogischen Hochschule Wallis und der HES-SO Valais-Wallis Form an.
Die Arbeiten für den Gesundheitscampus in Sitten schreiten planmässig voran. Erwähnenswert an diesem Projekt ist die Parkplatzpolitik: Dank der ausgezeichneten Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist auf dem neuen Campus nur eine begrenzte Zahl an Parkplätzen vorgesehen, die hauptsächlich für die Kinderkrippe reserviert sind. Die HES-SO Valais-Wallis bleibt somit ihrer Mobilitätspolitik treu und fördert die Nutzung des öV durch ihre Studierenden und Mitarbeitenden.
Die Bauarbeiten für den neuen Campus der EDHEA und des Couture-Lehrateliers in Siders, der von CLR architectes SA und EDMS aus Genf entworfen wurde, haben Mitte August begonnen. Er wird am Standort der ehemaligen Usego-Hallen entstehen und ein kreativitätsförderndes, innovatives Umfeld für die Ausübung der bildenden Kunst und der Klangkunst bieten. Der Campus wird nicht nur moderner, sondern auch grösser werden, da rund 120 Studierende mehr als bisher Platz haben werden. Zu den mit dem Projekt verbundenen Herausforderungen gehören die Schalldämmung gewisser Räume aufgrund der Nähe zum Bahnhof sowie die Installation und Pflege einer 550 m2 grossen Pflanzenwand an einer Aussenseite des Gebäudes, die zum nachhaltigen Wärmemanagement des Gebäudes beitragen soll.
Auch im Oberwallis ist ein neuer Campus geplant. Der Auslöser dafür waren unter anderem die Entscheidung des Kantons, die Oberwalliser Spitäler am Standort Brig zusammenzulegen, sowie die geplante Schliessung des Standorts Visp der HES‑SO Valais-Wallis, was sich auf die bisher dort angebotenen Gesundheitsausbildungen auswirken wird. Parallel dazu ist der Infrastrukturbedarf der Pädagogischen Hochschule (PH) infolge ihrer Akkreditierung als autonome öffentlich-rechtliche Institution gestiegen. Der Kanton ist deshalb bestrebt, in der Nähe des Spitals Brig einen gemeinsamen Bildungscampus für die HES-SO Valais-Wallis und die PH zu schaffen.
Auf Wunsch der kantonalen Dienststelle für Hochschulwesen wird die HES-SO Valais-Wallis am zukünftigen Oberwalliser Campus nicht nur die deutschsprachigen FH- und HF-Ausbildungen in Pflege, sondern auch den deutschsprachigen Bachelorstudiengang Betriebsökonomie sowie die deutschsprachige Grundausbildung der Bachelorstudiengänge der Hochschule für Ingenieurwissenschaften anbieten. Ausgehend von diesen Bedürfnissen, Wünschen und Überlegungen wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Die Umsetzung des auf 60 bis 80 Millionen Franken bezifferten Projekts ist für 2029 vorgesehen.
Diese Initiativen zeugen vom Engagement und dem Willen des Kantons, zeitgemässe Lern- und Forschungsumgebungen zu schaffen. Diese modernen und nachhaltigen Infrastrukturen werden massgeblich zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des Wallis beitragen. Durch diese Investitionen ermöglicht der Kanton der Walliser Fachhochschule, sich auf die Zukunft vorzubereiten und sich weiterhin als Schlüsselakteurin der tertiären Bildung in der Schweiz zu positionieren.