Die Hochschule für Ingenieurwissenschaften (HEI) der HES-SO Valais-Wallis ergänzt ihr Ausbildungsangebot um ein Programm in Digital Life Sciences. Diese in der Westschweiz einzigartige Vertiefung des Studiengangs Life Sciences Engineering wird vom Kanton Wallis unterstützt und ist gezielt auf die Bedürfnisse der Industrie ausgerichtet. Das neue Programm vermittelt den künftigen Ingenieuren und Ingenieurinnen unter anderem Fachwissen in der Analyse von biologischen Daten und der Nutzung von künstlicher Intelligenz. So werden sie auf die Herausforderungen in Zusammenhang mit der Digitalisierung vorbereitet und können zur Förderung des wirtschaftlichen Wohlstands beitragen.
Der diesjährige Nobelpreis für Chemie ging an Forscher aus den Bereichen Informatik und Strukturbiologie für ihre Arbeiten zur Proteinstruktur-Vorhersage mithilfe künstlicher Intelligenz. Dies verdeutlicht die wachsende Bedeutung der Digitalisierung in den Lebenswissenschaften. Die von der HES-SO Valais-Wallis angebotene neue Vertiefung Digital Life Sciences trägt dieser Entwicklung Rechnung. Durch die Ausbildung von Ingenieuren und Ingenieurinnen mit ausgezeichneten Kenntnissen in den Lebenswissenschaften und der Datenanalyse reagiert sie auf die steigende Nachfrage nach hybriden Profilen in der Biopharma-Industrie und ebnet so den Weg für ein innovatives und zukunftsorientiertes Bio-Engineering.
Life Sciences sind ein strategischer Sektor für die Schweizer Wirtschaft und machen einen grossen Teil der nationalen Exporte aus. Angesichts der zunehmenden Komplexität der Daten in den Lebenswissenschaften investieren Branchenführer wie Lonza, Novartis und Nestlé massiv in die Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Renzo Cicillini, Standortleiter von Lonza in Visp, erklärt: «Der digitale Wandel erfordert hybride Profile mit solidem Fachwissen in Life Sciences und fortgeschrittenen Kompetenzen in digitalen Technologien.» François Seppey, Direktor der HES-SO Valais-Wallis, betont ebenfalls: «Durch die Ausbildung von Ingenieuren und Ingenieurinnen in Digital Life Sciences erfüllen wir die gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnisse der Industrie und stärken gleichzeitig unsere Position als Pionierin im Bereich der Digital Life Sciences im Westschweizer Health Valley.»
Die Vertiefung Digital Life Sciences zeichnet sich durch ihren bereichsübergreifenden und interdisziplinären Ansatz aus. Durch die Verbindung von Biotechnologie, künstlicher Intelligenz und Datenvisualisierung vermittelt das Programm den Studierenden Fähigkeiten, die den aktuellen Marktanforderungen entsprechen. Die Ausbildung, die in Sitten auf dem Campus Energypolis angeboten wird, umfasst Fachmodule zur Verarbeitung komplexer Daten in den Lebenswissenschaften. Gleichzeitig können die Studierenden ihre Ausbildung durch Wahlmodule in den Bereichen Biotechnologie, analytische Chemie und Lebensmitteltechnologie individuell gestalten.
Die Eröffnung der Ausbildung in Digital Life Sciences ist Teil einer umfassenderen strategischen Vision der HES SO, die auf das Förderprogramm MINT Schweiz des Bundes zur Förderung von Wissenschaft und Informatik abgestimmt ist. Mit dem Angebot dieser Spezialisierung bekräftigt die HES-SO ihre Vorreiterrolle in der Westschweiz im Bereich der Digitalisierung der Lebenswissenschaften. «Die Vertiefung in Digital Life Sciences entspricht einem doppelten Bedürfnis: Einerseits werden Nachwuchskräfte für die Industrie im digitalen Wandel ausgebildet, andererseits werden unseren Studierenden fortschrittliche Kompetenzen vermittelt, die für die Innovation und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit förderlich sind. Durch das Angebot dieser einmaligen Ausbildung trägt die HES-SO aktiv zur Entwicklung von nachhaltigen Lösungen für die gesamte Schweiz bei», erklärt Luciana Vaccaro, Rektorin der HES-SO Fachhochschule Westschweiz.
Die Einführung der Vertiefung in Digital Life Sciences ist auf die strategischen Ziele des Kantons Wallis ausgerichtet, der seine Führungsrolle in den Bereichen Chemie und Biotechnologie ausbauen und gleichzeitig die Digitalisierung seines Industriegefüges beschleunigen möchte. «Walliser Industrieunternehmen wie Lonza, Debiopharm und Syngenta bewegen sich in einem stark wettbewerbsorientierten Umfeld, in dem digitale Innovation marktentscheidend ist. Diese Spezialisierung in Digital Life Sciences vermittelt die notwendigen Kompetenzen, um die führende Stellung des Kantons zu stärken und zu einem nachhaltigen und innovativen Wohlstand beizutragen», erläutert Christophe Darbellay, Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Bildung des Kantons Wallis.
Die Nachfrage nach Ingenieuren und Ingenieurinnen in Digital Life Sciences ist in den Bereichen biotechnologische Prozessentwicklung und Data Science besonders gross. Dank ihres praxisnahen Studiums können die Absolvierenden der neuen Vertiefung in Digital Life Sciences direkt in den Beruf einsteigen und erfüllen damit die Anforderungen der Unternehmen, die ihre Prozesse durch digitale Lösungen optimieren wollen.