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Das Team des Hydro Alps Labs
Thursday, 05. December 2024 - 16:14

Das vor drei Jahren gegründete Wasserkraft-Labor Hydro Alps Lab der HES-SO Valais-Wallis kann für 2023 einen erfreulichen Umsatz von 1,5 Millionen Franken ausweisen und seit diesem Jahr mit OIKEN einen neuen Partner begrüssen. Gemeinsam werden sie Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen der Energiewende erarbeiten.  

2021 unterzeichneten die Hochschule für Ingenieurwissenschaften, Alpiq, FMV (Forces Motrices Valaisannes) und HYDRO Exploitation anlässlich der Gründung des Forschungslabors für Wasserkraft Hydro Alps Lab einen Fünfjahresvertrag. Seitdem hat das Labor mehrere anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Optimierung von Hochdruckanlagen und Laufwasserkraftwerken durchgeführt, die über nationale und europäische Fonds finanziert wurden. Sein Auftrag besteht darin, sich für eine moderne und nachhaltige Wasserkraft einzusetzen. Ein Auftrag, an dem sich OIKEN als neuer Partner beteiligen wird. 

Erfreuliche Bilanz und übertroffene Erwartungen

Seit seiner Gründung hat das Hydro Alps Lab drei Grossprojekte durchgeführt, die übereuropäische Förderprogramme und Innosuisse kofinanziert wurden. Dank dieser Kooperationen hat das Labor die im Jahr 2021 gesteckten Ziele sowohl auf finanzieller als auch auf technologischer Ebene weit überschritten. 2023 belief sich der Umsatz des Hydro Alp Labs auf 1,575 Millionen Franken. Finanziert wird das Labor unter anderem durch Drittmittel für europäische und schweizerische Projekte (CHF 533'000), Zuschüsse der Hochschule für Ingenieurwissenschaften (CHF 258'000) sowie Beiträge in Form von Arbeitsstunden der Industriepartner (CHF 529'000). Für die Jahre 2024 und 2025 werden die Drittmittel CHF 700'000 übersteigen, was den Erfolg des Labors weiter unterstreicht.

«Die breit gefächerten Kompetenzen unseres interdisziplinären Teams ermöglichen uns, die Herausforderungen in Zusammenhang mit der Alterung der Kraftwerke, dem Klimawandel und dem zunehmenden Flexibilitätsbedarf zu begegnen. Gleichzeitig engagieren wir uns in der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte durch die Betreuung von Bachelor-, Master- und PhD-Projekten», erklärt Cécile Münch-Alligné, die das Labor zusammen mit Samuel Rey-Mermet führt. Das Labor beteiligt sich somit nicht nur an der Ausbildung des Nachwuchses im Bereich der Wasserkraft, sondern unterstützt auch die Verwirklichung der Ziele der Schweizer Energiestrategie 2050.

Zu den Vorzeigeprojekten des Labors gehört CaVision. Im Rahmen dieses innovativen Projekts wurden Schallsensoren zur Zustandsüberwachung von Wasserkraftanlagen entwickelt. Diese tragen dazu bei, den schädlichen Auswirkungen von Kavitation – der Bildung von Hohlräumen – und somit dem Verschleiss der Anlagen vorzubeugen. Dadurch wird der Wartungsaufwand verringert und die Ausfallzeit von Kraftwerken verkürzt. Die im Rahmen dieses Projekts entwickelte Lösung wird von HYDRO Exploitation schon in mehreren Anlagen eingesetzt und massgeblich zur Verbesserung der Schweizer Wasserkraftinfrastruktur beitragen. 

OIKEN als neuer, strategischer Partner

Die Partnerschaft mit OIKEN markiert einen weiteren Meilenstein für das Hydro Alps Lab. Als Schlüsselfigur im Walliser Energiesektor wird OIKEN zur Weiterentwicklung der Wasserkraftbranche – Eckpfeiler unserer Stromversorgung und wichtigste nachhaltige Energiequelle – beitragen. Das Unternehmen wird über sein Innovationsökosystem zusätzliches Know-how einbringen, um die Herausforderungen des Energiesektors erfolgreich zu meistern.     

«Unser Unternehmen trägt zur Förderung von Innovationen im Rahmen der Energiewende bei. Als Verteilnetzbetreiber bringen wir eine lokale Perspektive ein, insbesondere in Zusammenhang mit der dezentralen Produktion und dem Flexibilitätsmanagement», erklärt François Fellay, CEO von OIKEN.

Diese Zusammenarbeit eröffnet zudem neue berufliche Perspektiven für eine Absolventin der Hochschule für Ingenieurwissenschaften. «Ich hatte die Möglichkeit, meine Bachelorarbeit im Hydro Alps Lab in Zusammenarbeit mit OIKEN zu verfassen. Während meines Masterstudiums arbeitete ich als Assistentin im Hydro Alps Lab und konnte von den engen Beziehungen zwischen der Hochschule und den Akteuren des regionalen Energiesektors profitieren», betont Line Moret, die kürzlich von OIKEN eingestellt wurde. Dies verdeutlicht die zentrale Rolle dieser Partnerschaft bei der Förderung des Nachwuchses und der Einbindung von Kompetenzen aus Forschungsprojekten.

Vielversprechende Zukunftspläne

Das Hydro Alps Lab wird auch künftig innovative Projekte in enger Zusammenarbeit mit seinen Partnern durchführen. Nach Ablauf des Fünfjahresvertrags im Jahr 2026 plant das Labor, seine bisherigen Ergebnisse zu konsolidieren und neue Lösungen zur Stärkung der Wasserinfrastruktur in der Schweiz und Europa zu erarbeiten.