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Monday, 06. September 2021 - 16:55

«In Afrika geht man mit Krankeit und dem Tod anders um»

Salvatore Miano absolvierte die Schule für allgemeine Krankenpflege in Visp, bevor er die Ausbildung in der Notfallpflege und Anästhesie besuchte. Später leitete er die Abteilung Anästhesie. Die vergangenen 20 Jahre arbeitete Salvatore im Rettungsdienst der Air Zermatt. Mittlerweile doziert er an der höheren Fachschule für Gesundheit in Visp, wo der Austausch zwischen den Studierenden in seinen Aufgabenbereich gehört. «Grundsätzlich geht es darum, die Studenten bestmöglichst von der Theorie in die Praxis zu begleiten. Dazu sammeln sie auch im Ausland Erfahrungen, welche wir später in unserer Schule analysieren und bearbeiten», so beschreibt der Dozent der Fachschule für Gesundheit in Visp das Modul der transkulturellen Kompetenz in der Pflege. Ein solches Praktikum dauert zwei Wochen. Die Inhalte sind unterschiedlich.

Andere Länder - andere Pflege

Die Studierenden sammeln primär Eindrücke, wie in anderen Ländern pflegebedürftige Personen behandelt werden. «Im Oberwallis gibt es zahlreiche Menschen mit Migrationshintergrund, deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass unser Personal darauf geschult ist, wie wir Patienten behandeln dürfen.» Die Praktiken finden in Europa in Deutschland, Belgien und Dänemark statt. Hinzu kommen afrikanische Länder, in denen Oberwalliser Studenten Erfahrungen in der Pflege sammeln. Salvatore sagt dazu: «In Afrika gehen die Leute ganz anders mit Krankheiten und dem Tod um als in Europa.» Er sagt ergänzend, dass in afrikanischen Ländern oft benötigte Medikamente fehlen, so dass eine Tablette beispielsweise für drei Patienten ausreichen müsse, anstatt für einen Patienten.

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