Am 31. Oktober 2024 fand an der Hochschule und Höheren Fachschule für Soziale Arbeit (HESTS) der erste Walliser Tag der Sozialen Arbeit statt. Fachkräfte, Dozierende, Studierende sowie Verantwortliche aus der Politik versammelten sich in Siders, um über Lösungen für den Fachkräftemangel und neue Anforderungen im Bereich der Sozialarbeit zu diskutieren.
Diese Veranstaltung wurde von der HESTS und dem Walliser Netzwerk für Sozialforschung und soziale Innovation organisiert. Durch die Analyse der Herausforderungen in Zusammenhang mit der Rekrutierung sowie der Komplexität des Berufsfeldes sollten Perspektiven für die Soziale Arbeit von morgen aufgezeigt werden.
Die Direktorin der HESTS, Nicole Langenegger Roux, betonte in ihrer Eröffnungsrede die Notwendigkeit, aktiv gegen den Fachkräftemangel vorzugehen und gleichzeitig den beruflichen Kontext zu berücksichtigen. „Suchtprobleme und digitale Ausgrenzung, demografische Veränderungen, die zunehmende Alterung der Gesellschaft, Migration und der Klimawandel haben die Art unserer Interventionen grundlegend verändert“, erklärte sie und erinnerte daran, dass die Fachleute der Sozialen Arbeit zunehmend mit vielfältigen und herausfordernden Situationen konfrontiert sind.
Mathias Reynard, Vorsteher des Departements für Gesundheit, Soziales und Kultur des Kantons Wallis, hob die Komplexität der Situation hervor und erklärte, dass ein Sozialsystem aufgebaut werden muss, das den Erwartungen und Bedürfnissen entspricht.
Am Vormittag befassten sich mehrere Fachvorträge mit der Problematik des Fachkräftemangels. Einige Referentinnen und Referenten wiesen auf die zunehmende Belastung und die Prekarisierung der Arbeitsbedingungen hin, während andere die Notwendigkeit betonten, mehr Fachkräfte auszubilden, um ein breiteres Spektrum komplexer Situationen abdecken zu können.
Die darauffolgende Podiumsdiskussion unter der Leitung von Sozial- und Personalfachleuten ermöglichte einen offenen Austausch mit dem Publikum. Thematisiert wurden Massnahmen zur Steigerung des Interesses an den Berufen der Sozialarbeit, zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Anpassung des Ausbildungsangebots an die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Bedürfnisse der Praxis.
Am Nachmittag erarbeiteten Fachkräfte und Studierende im Rahmen von Workshops konkrete Lösungsvorschläge wie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Erweiterung des Ausbildungsangebots und die Anpassung der Praktiken an die vielschichtigen Herausforderungen in der Praxis.
Der erste Walliser Tag der Sozialen Arbeit bot die Möglichkeit, eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation im Bereich der Sozialen Arbeit vorzunehmen und Raum für den Dialog zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren zu schaffen. Die Veranstaltung schloss mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse des Tages und der Schlussfolgerung, dass es entscheidend ist, die Basis für eine inklusive Soziale Arbeit zu schaffen, die sowohl den gesellschaftlichen Entwicklungen als auch den Bedürfnissen der vulnerablen Bevölkerungsgruppen gerecht wird.