Zurück zur vorherigen Seite

In Bergregionen (ein)heimisch werden: Diversifizierung, Gentrifizierung, Kohabitation. Ein Vergleich zwischen den Schweizer Alpen und den spanischen Pyrenäen (SNF: 10001A_172807)

Die aktuellen Veränderungen in den Berggebieten sind aufgrund einer oft sehr regen Bautätigkeit, die das Landschaftsbild tiefgreifend umgestaltet, besonders augenfällig. Neue Formen des Zusammenlebens und sozialer und kultureller Eigenheit und Fremdheit bei alteingesessenen und neuzugezogenen Bewohnern werden jedoch oft übersehen.

Diese Feldforschung wird im Wallis (Entremont und Zermatt) und in Spanien (Val d’Aran und Cerdanya) durchgeführt. Sie soll aufzeigen, wie die verschiedenen alteingesessenen Einheimischen und unterschiedlichen Gruppen von Neuzugezogenen ihre identitären Positionen verhandeln. Anhand von vier ethnografischen Situationen werden Interaktionen zwischen neu aus dem In- und Ausland dauerhaft oder vorübergehend zugezogenen Personengruppen und alteingesessenen Bergbewohnern und der gegenseitige Einfluss zwischen den Bewohnern und ihrer Wohnumgebung untersucht.

Dieses Projekt befasst sich mit dem Erwerb der örtlichen Zugehörigkeit, die als phänomenologische Eigenschaft des Soziallebens im Rahmen einer Dialektik zwischen kulturellen Beziehungen und Innovationen sowie der sozialen (Re)Produktion zwischen der lokalen und der globalen Ebene verstanden wird. Dank des vergleichenden anthropologischen Ansatzes an mehreren Standorten können konkrete Praktiken der Konstruktion und Reproduktion der (Ein)Heimischkeit in den Schweizer Alpen und den spanischen Pyrenäen erfasst und umfassendere Trends, insbesondere auf europäischer Ebene, erkannt werden.