<![CDATA[Hes-So]]>deAiO RSS generatorhttps://www.hevs.ch/_nuxt/img/logo_hesso.4161a9a.svg<![CDATA[Hes-So]]>20440<![CDATA[Podiumsdiskussion zum Thema Dekarbonisierung der Industrie]]>https://www.hevs.ch/de/news/podiumsdiskussion-zum-thema-dekarbonisierung-der-industrie-209019Im Rahmen des International Transition Festival wird am 25. April 2024 auf dem Campus Energypolis der HES-SO Valais-Wallis ein Event zum Thema Dekarbonisierung der Industrie organisiert. Neben mehreren interessanten Vorträgen von Fachleuten wie Pierre Roduit, Leiter des Instituts Energie und Umwelt der HES-SO Valais-Wallis, Dr. François Maréchal, Professor an der EPFL, Serge Gaudin, Director Automotive Operations bei Novelis, und Malek Dahmani, Fondsmanager und Verantwortlicher für nachhaltige Investitionen bei der Bruellan S.A., findet auch ein Podiumsgespräch unter der Leitung von Gaêtan Cherix, Direktor der Hochschule für Ingenieurwissenschaften der HES-SO Valais-Wallis statt.

Die Herausforderungen der Dekarbonisierung

An diesem Podiumsgespräch beteiligt sein werden Julien Valloton von Gap Engineering, Antonia Couzinie von CIMO, Eric Plan, Generalsekretär von CleantechAlps sowie Christel Dischinger, kantonale Delegierte für Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt der Diskussion wird die Frage der Dekarbonisierung der Industrie stehen, der damit verbundenen Herausforderungen, deren Finanzierung und Gesetzgebung.

Internationales Festival in Sitten

Das International Transition Festival, in dessen Rahmen dieses Event stattfindet, befasst sich auf unterhaltsame Weise mit aktuellen Themen wie der Energiewende, der Kreislaufwirtschaft, der Digitalisierung und der Information. Neben der Gesprächsrunde auf dem Campus Energypolis findet in Sitten auch die erste E-Scooter-Weltmeisterschaft statt.

Das vollständige Programm und das Anmeldeformular finden Sie auf dieser Seite

ANMELDUNG

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Tue, 26 Mar 2024 04:42:28 +0100https://www.hevs.ch/de/news/podiumsdiskussion-zum-thema-dekarbonisierung-der-industrie-209019
<![CDATA[World Engineering Day for Sustainable Development 2024]]>https://www.hevs.ch/de/news/world-engineering-day-for-sustainable-development-2024-208815Am 4. März 2024, anlässlich des Welttag's der Ingenieurwissenschaften, schwingt die HES-SO im Takt von Innovation und nachhaltiger Entwicklung.

Die gesamte Gemeinschaft der Hochschulen für Ingenieurwissenschaften arbeitet jeden Tag, nachhaltige und innovative Lösungen zu entwickeln, die unsere Zukunft beeinflussen.


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Mon, 04 Mar 2024 13:55:29 +0100https://www.hevs.ch/de/news/world-engineering-day-for-sustainable-development-2024-208815
<![CDATA[Der Tag der offenen Tür 2024 in Bildern]]>https://www.hevs.ch/de/news/der-tag-der-offenen-tur-2024-in-bildern-208768Innovation und Technik

Der Tag der offenen Tür der Hochschule für Ingenieurwissenschaften vom Samstag, 24. Februar 2024 stiess auf grosses Interesse. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher tauchten auf dem Campus Energypolis in das faszinierende Universum der Ingenieurwissenschaften und der Life Sciences ein.


 

Auf die Besuchenden wartete ein abwechslungsreiches Programm zu aktuellen Themen wie Energiewende, nachhaltige Ernährung, industrielle Innovation, künstliche Intelligenz sowie ein Einblick in die Welt der Biotechnologie und der Life Technologies.

 

Den ganzen Tag über fanden Informationsveranstaltungen der verschiedenen Bachelorstudiengänge statt: LIfe Technologies mit den Vertiefungen analytische und bioanalytische Chemie, Biotechnologie und Lebensmitteltechnologie, Systemtechnik mit den Vertiefungen Infotronics, Power & Control und Design & Materials, Energie und Umwelttechnik mit den Vertiefungen Erneuerbare Energien, Smart Grid und nachhaltige Energieraumplanung sowie Informatik und Kommunikationssysteme mit der Vertiefung Data Engineering. 

Tag der offenen Tür 2024

 


Biildnachweis: Laurent Darbellay

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Tue, 27 Feb 2024 08:24:07 +0100https://www.hevs.ch/de/news/der-tag-der-offenen-tur-2024-in-bildern-208768
<![CDATA[International Conference on "Future Electric Power Systems and the Energy Transition"]]>https://www.hevs.ch/de/news/international-conference-on-future-electric-power-systems-and-the-energy-transition-208601The Third Champéry Power Conference on 4-9 February 2024 was organized by the Institute of Sustainable at the @School of Engineering of @hes-so Valais/Wallis and the Automatic Control Laboratory of the Swiss Institute of Technology (@ETH) in Zürich.

Organized by @Philippe Jacquod  and @Florian Dörfler the  5 days conference gathers a panel of speakers and an audience of international experts in the field of electric power systems to identify current and future challenges, as well as opportunities facing electric power systems in the context of the energy transition.

25 invited speakers and more than 100 world renowned experts in Electric Power systems from 15 countries attended the event.

The Institute of Sustainable Energy is committed to the development of a sustainable economy and society with a particular focus on the energy transition.

https://www.hevs.ch/en/applied-research/research-institute-sustainable-energy/


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Fri, 09 Feb 2024 08:47:04 +0100https://www.hevs.ch/de/news/international-conference-on-future-electric-power-systems-and-the-energy-transition-208601
<![CDATA[Weiterbildung Berater/in Energetische Sanierung]]>https://www.hevs.ch/de/news/weiterbildung-berater-in-energetische-sanierung-208532

Diese innovative, von der Dienstelle für Energie und Wasserkraft akkreditierte Ausbildung bereitet Fachkräfte auf die zentralen Herausforderungen des Schweizer Immobiliensektors vor. In der Schweiz wird über 40 % der Energie von Gebäuden verbraucht. Aus diesem Grund sind die Umstellung auf erneuerbare Energien und die energetische Sanierung bestehender Gebäude unerlässlich.

 Kursziele:

  • Sensibilisierung, Information und Ausbildung der involvierten Berufsleute
  • Stärkung der Zusammenarbeit zwischen diesen Partnern
  • Vereinheitlichung der Kommunikation und Erhöhung der Anzahl Sanierungen
  • Überblick über die energetische Sanierung
  • Umfassende Kundenberatung
  • Zielgerichtete Kundenberatung

Dieser 5-tägige Kurs bietet den Absolvierenden eine umfassende technische, administrative und finanzielle Übersicht über die energetische Sanierung von Gebäuden, damit sie ihre Kunden und Kundinnen effizient beraten können. 

Online-Anmeldung: www.formationbm.ch/de Tab „Energiewende“ 

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Wed, 31 Jan 2024 14:31:57 +0100https://www.hevs.ch/de/news/weiterbildung-berater-in-energetische-sanierung-208532
<![CDATA[Karriere mit Zukunft: Wie die HES-SO Valais-Wallis dem Fachkräftemangel in der Energie und Umwelttechnik begegnet]]>https://www.hevs.ch/de/news/karriere-mit-zukunft-wie-die-hes-so-valais-wallis-dem-fachkraftemangel-in-der-energie-und-umwelttechnik-begegnet-208294Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Das Institut Energie und Umwelt der HES-SO Valais-Wallis engagiert sich für eine nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft, wobei die Energiewende stets im Mittelpunkt steht. Beim Studiengang Energie- und Umwelttechnik war in diesem Jahr der Fachkräftemangel ein grosses Thema. «Wir möchten noch viel mehr Menschen ausbilden. Wir kämpfen um jede Studentin, um jeden Studenten», sagt Klaus Kreher, Leiter des Studiengangs Energie- und Umwelttechnik. 

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, sich tertiär weiterzubilden. Im Wallis gibt es beste Voraussetzungen. Dazu gehört auch die HES-SO Valais-Wallis. Wer bereits im Beruf verankert ist, für den gibt es zum Beispiel Weiterbildungsangebote wie ein Energieberaterkurs oder einen CAS-Kurs zur energetischen Gebäudeanalyse mit Zertifikat. 

Informieren kann man sich auch über verschiedene Info-Veranstaltungen. Dazu gehört auch das Angebot «Student/in für einen Tag», bei dem man in die Schule reinschnuppern kann. Oder es gibt am 24. Februar einen Tag der offenen Tür am Campus Energypolis in Sitten.


Vollständiges Interview in der Hördatei. 

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Wed, 27 Dec 2023 14:24:13 +0100https://www.hevs.ch/de/news/karriere-mit-zukunft-wie-die-hes-so-valais-wallis-dem-fachkraftemangel-in-der-energie-und-umwelttechnik-begegnet-208294
<![CDATA[Neue Kurzweiterbildung im Bereich Energiewende]]>https://www.hevs.ch/de/news/neue-kurzweiterbildung-im-bereich-energiewende-206676Der Walliser Arbeitgeberverband, die Dienststelle für Energie und Wasserkraft (DEWKund die HES-SO Valais-Wallis lancieren gemeinsam eine innovative Ausbildung auf dem Gebiet der Energiewende. Die Ausbildung zum Berater bzw. zur Beraterin für energetische Sanierung wird vom Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt.

Der Gebäudebestand ist für mehr als 40 % des schweizweiten Energieverbrauchs verantwortlich. Der Bedarf wird überwiegend durch fossile Energieträger gedeckt. Der Bausektor wird die fossilen Heizungen bald ersetzen und die bestehenden Gebäude energetisch sanieren müssen, indem er auf erneuerbare Energien setzt!

Die Bewältigung dieser bedeutenden Aufgabe erfordert qualifizierte Fachleute mit einer ganzheitlichen Vision!

Für eine energetische Sanierung müssen mehrere Unternehmen verschiedener Fachbereiche zusammenspannen, was wiederum eine ausgezeichnete Koordination, ausgeprägte technische und verwaltungstechnische Fähigkeiten voraussetzt. Ein Hausbesitzer, der „es ernst meint“, muss auf somit ausgewiesene Fachleute zurückgreifen können.

Ausbildungsziele

  • Sensibilisieren, Informieren und Ausbilden der involvierten Berufsleute.
  • Die Zusammenarbeit zwischen den Partnern vor dem Hintergrund der Energiewende stärken.
  • Eine einheitliche Kommunikation schaffen und die Anzahl der nachhaltigen energetischen Sanierungen erhöhen.
  • Einen Überblick auf die energetische Sanierung erlangen.
  • Umfassende Kundenberatung
  • Zielgerichtete Kundenberatung

Zielpublikum

Der Kurs richtet sich an alle Berufsleute, die auf dem Feld der energetischen Sanierung tätig sind.

Zertifizierung

Bei der Zertifizierung handelt es sich um eine gemeinsame Bescheinigung der DEWK und der HES-SO Valais-Wallis. Sie ist Voraussetzung für die Aufnahme in die offizielle Liste der Berater/innen für energetische Sanierung.


> Anmeldung online: www.formationbm.ch im Menü «Energiewende» / Anmeldefrist: 6. Oktober 2023

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Mon, 05 Jun 2023 14:08:07 +0200https://www.hevs.ch/de/news/neue-kurzweiterbildung-im-bereich-energiewende-206676
<![CDATA[Reallabore zur Mitgestaltung der Energiewende]]>https://www.hevs.ch/de/news/reallabore-zur-mitgestaltung-der-energiewende-205433Die Energiewende stellt eine grosse Herausforderung dar, bei der nicht nur die Technologie eine zentrale Rolle spielt. „Oft scheitern technisch sehr gute Lösungen an der Akzeptanz vor Ort“, erklärt Tristan Loloum, Dozent an den Instituten Soziale Arbeit und Energie und Umwelt. „Dies lässt sich mit verhaltensbezogenen, aber auch mit sozialen und institutionellen Faktoren erklären.“

Der Forscher der HES-SO Valais-Wallis koordiniert gemeinsam mit der Dozentin Joëlle Mastelic das Projekt SWEET Lantern zur Gestaltung der Energiewende aus Sicht der Sozialwissenschaften.

In Reallaboren arbeiten Bürgerinnen und Bürger Seite an Seite mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen und der öffentlichen Hand, um gemeinsam Lösungen für so unterschiedliche Bereiche wie Mobilität, Wohnraum, Freizeit und Arbeit zu entwickeln. „Es handelt sich um einen ganz neuen Ansatz“, hält Tristan Loloum fest. „Die Beteiligten werden in alle Phasen der Forschungsarbeiten einbezogen.“
Die HES-SO Valais-Wallis ist die erste Hochschule, die ein Projekt im Rahmen des Energieforschungsprogramms SWEET des Bundesamts für Energie koordiniert. Dieses Programm ist auf 8 Jahre befristet und vereint dreizehn wissenschaftliche Institutionen sowie rund 40 Partner.

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Mon, 30 Jan 2023 08:27:18 +0100https://www.hevs.ch/de/news/reallabore-zur-mitgestaltung-der-energiewende-205433
<![CDATA[Walliser Forschungsprojekt zur Mikrobiellen Elektrolysezelle]]>https://www.hevs.ch/de/news/walliser-forschungsprojekt-zur-mikrobiellen-elektrolysezelle-204288Walliser Forschungsprojekt zur Mikrobiellen Elektrolysezelle

Beim laufenden Umbau der Schweizer Energieversorgung ruhen grosse Hoffnungen auf Biogas. Dieser Energieträger gilt als klimaneutrale Alternative zum weit verbreiteten Erdgas. Biogas wird unter anderem in Abwasserreinigungsanlagen aus dem Schlamm der biologischen Reinigungsstufe gewonnen. Das Rohgas muss allerdings aufbereitet werden, bevor es mit Erdgas-Qualität ins Gasnetz eingespeist werden kann. Dieser Aufbereitungsschritt könnte künftig durch Einsatz der MEC-Technologie (kurz für: Mikrobielle Elektrolysezelle) vereinfacht werden. Ein Walliser Forschungsteam hat das Verfahren an zwei MEC-Pilotzellen erprobt. Die Ergebnisse sind vielversprechend.

Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

Die Nutzung von Rohbiogas (auch: Klärgas) hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Früher war es üblich, das Rohbiogas, das bei der Vergärung von Klärschlamm entsteht, in Blockheizkraftwerken zu verbrennen, um Wärme und Strom zu gewinnen. In den letzten Jahren wird Rohbiogas vermehrt zu Biogas aufbereitet, statt verbrannt. Bei der Aufbereitung wird das Kohlendioxid (CO2), das rund 40 % des Klärgases ausmacht, abgetrennt. Das verbleibende Biogas besteht aus reinem Methan, ist chemisch also identisch mit Erdgas und kann ins Gasnetz eingespeist werden. Mit dem Biogas steht ein klimaneutraler Energieträger zur Verfügung, der sich gut speichern lässt und zum Beispiel für die Erzeugung von wertvollem Winterstrom genutzt werden kann.
Bei dem erwähnten Verfahren wird das aus dem Rohbiogas abgetrennte CO2 in die Umwelt entlassen. Neuerdings wird nun versucht, auch diese Komponente des Rohbiogases energetisch zu nutzen: Das CO2 lässt sich nämlich durch Zugabe von Wasserstoff in Methan umwandeln. Auf diesem Funktionsprinzip beruht die Anlage des Limmattaler Regiowerks Limeco, die im Frühjahr 2022 in Dietikon (ZH) eröffnet wurde. Es handelt sich um die erste kommerzielle Power-to-Gas-Anlage der Schweiz. Mit ihr kann Strom (über das Zwischenprodukt Wasserstoff) in das gut speicherbare Medium Biogas verwandelt werden kann.

Prof. Fabian Fischer bedeckt eine Klärschlammprobe aus der ARA Châteauneuf mit einem Dunstabzug, um die Geruchsbelästigung zu vermindern. Der Klärschlamm mit einem Feststoff-Anteil von ca. 3 % wird in der Mikrobiellen Elektrolysezelle mit hohem Wirkungsgrad in Methan umgesetzt. Foto: B. Vogel

Rohbiogas mit 75 % Methan

Die Anlage in Dietikon braucht Wasserstoff, um das im Rohbiogas enthaltene CO2 in den Energieträger Biogas zu verwandeln. Die Herstellung von Biogas aus Klärschlamm könnte in Zukunft auch ohne Zugabe von Wasserstoff möglich werden. Das ginge, wenn bei der Vergärung von Klärschlamm nicht Rohbiogas mit einem Methan-Anteil von 60 % entstünde, sondern reines Methan. Genau das ist das Fernziel der Westschweizer Fachhochschule (HES-SO Valais-Wallis) in Sitten. Hier forscht Fabian Fischer, Professor für Chemische Biotechnologie, mit seinem Team an der Mikrobiellen Elektrolysezelle (engl. microbial electrolysis cell/MEC). Mit der MEC-Technologie könnte die Gewinnung von reinem Methan aus Klärschlamm in Zukunft Realität werden.
Ein Zwischenziel auf diesem Weg hat das Walliser Forschungsteam jetzt erreicht. Es hat mit zwei MEC-Pilotreaktoren (vgl. Textbox) aus Klärschlamm Rohbiogas mit einem hohen Methan-Anteil erzeugt, wie die Autoren im Schlussbericht des kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekts ausführen: «Unsere Studie hat gezeigt, dass die MEC-Technologie bei Raumtemperatur grosse Mengen an Biogas mit 10 bis 30 % mehr Methan (CH4) produzieren kann, als es in anaeroben Fermentern in der ARA Châteauneuf bei 37 °C der Fall ist.» Anders ausgedrückt: Während in herkömmlichen Klärschlamm-Fermentern Rohbiogas mit ca. 60 % Methangehalt entsteht, sind es in MEC-Fermentern 70 bis 90 %. «Das ist ein Zwischenerfolg, an dem wir nun weiterarbeiten mit dem Ziel, den Methan-Ertrag auf 100 % zu steigern», sagt Fabian Fischer.

Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Châteauneuf unweit von Sitten (VS). Im Vordergrund ist die biologische Reinigungsstufe zu sehen. Hier fällt der Klärschlamm an, der im Fermenter (weiss-blaues Gebäude im Hintergrund) zur Herstellung von Biogas genutzt wird, aus dem in einer Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlage Wärme und Strom gewonnen werden. Den Klärschlamm aus der ARA Châteauneuf nutzen die Walliser Forscher in der Mikrobiellen Elektrolysezelle. Foto: B. Vogel

Stoffwechselprodukt Methan

Das Funktionsprinzip der Mikrobiellen Elektrolysezelle erscheint denkbar einfach: Der Vergärung von Klärschlamm im Fermenter wird Strom zugeführt. Die Energiezufuhr führt zu Rohbiogas mit einem höheren Methan-Anteil. Wie der molekulare Mechanismus der Methanisierung dabei genau abläuft, ist laut Fischer bisher nicht definitiv geklärt. Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass die im Fermenter aktiven Mikroorganismen (Archaeen) CO2-Moleküle, Elektronen und Protonen direkt aufnehmen können, um daraus CH4 (Methan) zu produzieren. Der Stoffwechselprozess der Mikroorganismen erfolgt auf der Kathode. Diese ist entweder mit Nickel oder hochporösem Kohlenstoff beschichtet (vgl. Textbox).
Auch wenn die Details des Verfahrens noch im Dunkeln liegen, bestätigen die Forschungsergebnisse aus Sitten, dass die MEC-Technologie Rohbiogas mit hohem Methangehalt ermöglicht, zumindest im Labormassstab. Dabei läuft der Vergärungsprozess bei Raumtemperatur
ab. Das ist vorteilhaft, weil anders als bei herkömmlichen Fermentern keine Wärme zugeführt werden muss. Erforderlich ist allerdings Energie in Form von Elektrizität. Diese wird beim MEC-Prozess mit hoher Effizienz in Methan umgesetzt. Bei Einsatz von Gleichstrom liegt der Wirkungsgrad bei 80 bis 96 %, wie Laborwerte aus der Fachliteratur nahelegen. Gemäss den Messungen der HES-SO Valais-Wallis braucht der MEC-Prozess elektrische Energie im Umfang von 3 J pro Milliliter Methan. Das ist 13 mal weniger als die Energie, die bei der Verbrennung der gleichen Methanmenge entsteht.

Funktionschema der Mikrobiellen Elektrolysezelle: In den Klärschlamm werden zwei Elektroden eingeführt, zwischen denen durch Anlegen einer Spannung ein elektrisches Feld erzeugt wird. Der Buchstabe M steht für die Methan-produzierenden Mikroorganismen, die sich an der Kathode anlagern. An der Anode befinden sich weitere Mikroorganismen, die Elektronen abgeben. Die Methanproduktion (Methanogenese) erfolgt über einen mehrstufigen chemischen Umwandlungsprozess, der noch nicht im Detail geklärt ist. Grafik: BFE-Schlussbericht

Gemäss theoretischen Überlegungen braucht es eine Spannung von 0.13 V, um den Vergärungsprozess in einer MEC anzustossen. In den Reaktoren der Westschweizer Fachhochschule war eine Spannung von 0.6 V nötig, um die Methanproduktion in Gang zu bringen. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Produktion von Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2) während der Verweildauer des Klärschlamms in der Mikrobiellen Elektrolysezelle, und zwar abhängig von der angelegten Spannung. Als optimal hat sich eine Spannung von 2.5 V erwiesen. Grafik: BFE-Schlussbericht

Die Grafik zeigt die durch die MEC aufgenommene Strommenge (Input) und die Verbrennungsenergie des produzierten Methans (Output), dies abhängig von der Elektrodenleistung. Energetisch wünschbar ist eine MEC, die mit möglichst wenig Strom möglichst viel Methan erzeugt. Grafik: BFE-Schlussbericht

Upscaling auf industrielle Grösse

Nach Aussage von Fabian Fischer kann mit der MEC-Technologie mit der gleichen Menge Strom mehr Methan erzeugt werden als in der Limeco-Anlage in Dietikon: «Die höhere Ausbeute rührt daher, dass das aus dem Klärschlamm gebildete CO2 von den Mikroben direkt in Methan umgewandelt wird. Es braucht also nicht den thermodynamisch aufwändigeren Umweg über Wasserstoff wie bei der Limeco-Anlage.» Das im Limeco-Werk benutzte Verfahren hat allerdings ebenfalls Vorteile: Erstens steht es heute schon für die kommerzielle Anwendung bereit, und zweitens verwandelt es das im Rohbiogas enthaltene CO2 vollständig in Methan. Bei dem MEC-Verfahren, an dem in Sitten gearbeitet sind, sind es aktuell erst rund 80%.
Die Walliser Forschungsgruppe arbeitet seit 2004 an der Mikrobiellen Elektrolysezelle. Sie hatte deren Funktionstüchtigkeit zunächst an einem MEC-Reaktor mit 30 l Volumen demonstriert und im BFE-Projekt nun an zwei Reaktortypen mit je 50 l Volumen. Bei einem Folgeprojekt soll ein MEC-Forschungsreaktor mit 2000 l Volumen gebaut und betrieben werden. Das Upscaling der Anlage soll die Marktfähigkeit der MEC-Technologie nachweisen. Laut Fischer ist die Gründung eines Start-up geplant, das die Technologie industrialisieren und dafür Investoren finden will: «Wir arbeiten an einer Technologie für Pioniergeister. Sie könnte insbesondere für ARA-Betreiber interessant sein, die bisher noch kein Biogas produzieren und diesen zukunftsträchtigen Energieträger mit einer innovativen Technologie produzieren möchten.»

Der Schlussbericht zum Forschungsprojekt ‹Microbial Electrolysis Cell II› ist abrufbar unter: https://www.aramis.admin.ch/Texte/?ProjectID=40718
Auskünfte zum Projekt erteilt Dr. Sandra Hermle (sandra.hermle[at]bfe.admin.ch), Leiterin des BFE-Forschungsprogramms Bioenergie.
Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Bioenergie finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-bioenergie.

Im Walliser Hauptort Sitten betreiben die Westschweizer Fachhochschule und die ETH Lausanne auf dem Campus Energypolis Lehre und Forschung. Hier erforscht Prof. Fabian Fischer mit seinem Team bioelektrische Phänomene. Foto: B. Vogel


Zwei Typen von MEC-Fermentern

Das Sittener Forschungsteam hat die MEC-Technologie in zwei verschiedenen Pilotfermentertypen mit jeweils 50 l Volumen umgesetzt und praktisch erprobt. Die Elektroden, die den Reaktoren Strom zuführten, waren teilweise mit RVC (reticulated vitreous carbon) beschichtet, ein Kohlenstoffschaum, der den Mikroorganismen dank seiner porösen Oberfläche viel ‹Arbeitsfläche› bietet. Für beide Reaktoren wurde Klärschlamm der ARA Châteauneuf bei Sitten verwendet.
Reaktor A (vgl. Foto 01 rechts) hatte ein liegendes Design (70 x 30 x 40 cm) und war mit 16 RVC-Anoden und 15 Nickel-Kathoden bestückt. Während 1000 h im kontinuierlichen Betrieb wurden aus Klärschlamm 140 l Biogas mit einem Methangehalt von 73 bis 79 % produziert. Im Halb-Batch-Betrieb wurde bei Einsatz von vorverdautem Klärschlamm sogar ein Methananteil von bis zu 90 % erreicht.

Reaktor B war ein 106 cm hoher Säulenreaktor, bei dem drei Teilreaktoren mit jeweils 10 RVC-Anoden und 10 RVC-Kathoden gestapelt wurden (in Foto 01 Mitte sind zwei Exemplare dieses Reaktortyps zu sehen). Er stellte mit einem Gemisch aus normalem und vorverdautem Klärschlamm im Halb-Batch-Betrieb in 420 Stunden 23 l Biogas mit einem Methangehalt von bis zu 99 % her. Der sehr hohe Wert von 99 % ist allerdings mit Vorsicht zu geniessen, da es sich um einen einmalig gemessenen Spitzenwert handelt, der sich nicht ohne weiteres reproduzieren lässt.

Mehr Biogas aus Klärschlamm


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Wed, 28 Sep 2022 11:47:09 +0200https://www.hevs.ch/de/news/walliser-forschungsprojekt-zur-mikrobiellen-elektrolysezelle-204288
<![CDATA[Campus Energypolis - Gründung Energypolis AG]]>https://www.hevs.ch/de/news/campus-energypolis--grundung-energypolis-ag-204163Energypolis AG wird als neue Einheit das Ökosystem der Innovation im Wallis verstärken. Der Grosse Rat hat in einer einzigen Lesung das Gesetz angenommen, das die Gründung einer Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft des Innovationsparks des Campus Energypolis bestätigt.                  

Der Grosse Rat sprach sich einstimmig dafür aus, dem Staatsrat im Bestreben zu folgen, eine Gesellschaft zu gründen, die mit der Verwaltung, dem Betrieb und der Weiterentwicklung des Campus Energypolis in Sitten betraut werden soll. Derzeit werden diese Aufgaben durch das Departement für Volkswirtschaft und Bildung wahrgenommen.

Stärkung der Innovationsfähigkeit

Die Gesellschaft Energypolis AG wird somit eine unabhängige Einheit sein, die mehrheitlich in den Händen des Kantons Wallis bleibt, mit Beteiligungen der Stadt Sitten und der EPFL. Die neue Struktur wird Unabhängigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bei der Verwaltung laufender Geschäfte, eine bessere Vertretung der wichtigsten Partner sowie eine gestärkte unternehmerische Kapazität gewährleisten.

Der Campus Energypolis ist ein Ökosystem der Innovation, das die Kompetenzen der EPFL Valais Wallis, der HES-SO Valais-Wallis und der Stiftung The Ark aus den Bereichen Energie, Umwelt und Gesundheit bündelt. An ein und demselben Standort vereint, bilden diese Akteure eine Wertschöpfungskette, die das Potenzial für Synergien zwischen Grundlagenforschung, angewandter Forschung und wirtschaftlicher Aufwertung ausschöpft.

Um den Technologietransfer zu erleichtern und die Dynamik der Wertschöpfungskette zu stärken, trat der Campus Energypolis 2017 dem Switzerland Innovation Park Network West EPFL bei. Er ist verpflichtet, die Kompetenzen des Ökosystems bereitzustellen und Räume innerhalb des Campus zu bieten, um dadurch Austausch und Zusammenarbeit zu fördern. Der Innovationspark Wallis, eine Zweigstelle des Innovationsquartiers der EPFL, schliesst sich dem Schweizerischen Innovationspark an, dessen Ziel es ist, Verbindungen zwischen innovativen Initiativen zu knüpfen und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit im ganzen Land zu stärken.

Die Gründung von Energypolis AG wird Unternehmen den Zugang zu akademischem Wissen, Forschungsergebnissen und neusten technologischen Fortschritten erleichtern. Dadurch werden günstige Rahmenbedingungen für den Technologietransfer ins Walliser Wirtschaftsgefüge und die Entwicklung innovativer Unternehmen in Zusammenarbeit mit Partnern der Wirtschafts- und Innovationsförderung geschaffen.

                

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Thu, 15 Sep 2022 12:27:53 +0200https://www.hevs.ch/de/news/campus-energypolis--grundung-energypolis-ag-204163