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Col de la Bonette troupeau de moutons

Das Projekt betrachtet das Weideland als einen nicht-menschlichen Akteur, der es uns ermöglicht, die menschliche Welt besser kennenzulernen, indem eine vergleichende ethnografische Studie über Viehzuchtpraktiken, Weideland und den internationalen Lebensmittel- und Tiermarkt in der Schweiz und Nordostitalien durchgeführt wird.


Was kann man über Weidegrasland lernen, wenn man es als Teil einer Kette von Beziehungen betrachtet, die Menschen, Tiere und den internationalen Markt für Tierfutter miteinander verbindet? Wie reagieren Graslandschaften, die nach wie vor zu den grössten Biomen der Welt gehören, auf die sich verändernden menschlichen Praktiken? Wie interagieren Weiden, Tiere, Hirten, Bauern, der Tiermarkt und die internationale Futtermittelindustrie; in welchen Abhängigkeiten stehen sie zueinander? Und schliesslich: Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen lokalen Akteuren und globalen Akteuren, wie z.B. Kraftfutterherstellern, und wie können alle möglichen Elemente, die entfernt mit dem Grasland verbunden sind (z.B. Menschen, Tiere, Böden, Gras, Fleisch, Kraftfutter...), einen Blick über die Grenzen der Weiden ermöglichen?
Zur Beantwortung dieser Fragen werden multi-sited und multi-species Feldforschungen in der Schweiz (Graubünden, Wallis und Jura) und im Nordosten Italiens (Südtirol und Friaul) mit verschiedenen Akteuren durchgeführt: Hirten, Bauern, Tieren, Grasland sowie mit Vertretern des Tiermarktes und der Futtermittelindustrie.


Diese bahnbrechende sozialanthropologische Studie über Grasland reagiert auf die alarmierenden Erkenntnisse von Ökologen über den Verlust der biologischen Vielfalt sowie auf die «UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen» (2021-2030), die sich auf Grasland-Biome konzentriert. Am Beispiel der Weidelandschaften in der Schweiz und im Nordosten Italiens sollen die wesentlichen Faktoren ermittelt werden, die das Überleben der Weiden begünstigen.


Forschungsteam

  • Viviane Cretton, Projektleiterin (HES-SO Valais Wallis, Schweiz)
  • Elisabeth Tauber, Projektleiterin (Freie Universität Bozen, Italien)
  • Almut Schneider, Wissenschaftliche Mitarbeiterin (HES-SO Valais Wallis, Schweiz)
  • Stefan Festini Cucco, Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Freie Universität Bozen, Italien)


Forschungspartner

  • Roland Hardenberg (Frobenius Institut, Frankfurt a.M., Deutschland)
  • Jérémie Forney (Universität Neuchâtel, CEDD-agro-eco-clim, Schweiz)


Finanzierung

  • Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
  • Autonome Provinz Bozen Südtirol