(IVS).- Der Walliser Staatsrat hat beschlossen, am Standort Visp ab September 2017 erstmals eine deutschsprachige höhere Fachschule (HF) in Pflege zu eröffnen. Dieser Entscheid wurde infolge der Annahme eines Postulates durch den Grossen Rat getroffen.
Hoher Bedarf an Pflegepersonal
Für die nächsten Jahrzehnte wird ein hoher Bedarf an Pflegepersonal durch mehrere gesamtschweizerische und Walliser Studien ermittelt. Auch im Wallis und insbesondere im Oberwallis ist bereits jetzt ein markanter Mangel an Pflegepersonal festzustellen. Diese Entwicklung ist namentlich auf die ausgeprägte Alterung der Bevölkerung und die damit steigenden Bedürfnisse, auf den medizinisch-technischen Fortschritt sowie auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Pflegefachpersonen der baby-boomer-Generation fortschreitend in den Ruhestand treten.
Die deutschsprachigen Walliser Studierenden, welche eine HF-Pflegeausbildung absolvieren möchten, müssen diesen Lehrgang ausserkantonal absolvieren. Im Frühlingssemester 2016 waren deren 63 zu verzeichnen. Diese Pflegefachpersonen üben nach Abschluss ihrer Ausbildung oftmals ihren Beruf ausserkantonal aus.
Mit der Schaffung eines neuen Studienganges in Pflege am Standort Visp ab September 2017 werden zwei Zielsetzungen verfolgt: die Abhängigkeit des Kantons Wallis in Bezug auf die Gesundheitsausbildungen zu reduzieren sowie einen Beitrag zur Deckung des zunehmenden Bedarfes an gut qualifiziertem Personal im Pflegebereich zu leisten.
Attraktives und komplementäres Bildungsangebot für die Jugend
Das neue Angebot ist vorab für Inhaber eines Fähigkeitsausweises Fachmann/Fachfrau Gesundheit FAGE (Oberwallis) sowie für diejenigen mit Fachmittelschulausweis im Berufsfeld Gesundheit bestimmt. Im Oberwallis werden die Berufsfachschule Visp (FAGE) und die Fachmittelschule St Ursula in Brig als wichtigste Zulieferinstitutionen für die neue Ausbildung fungieren.
Der deutschsprachige Studiengang HF-Pflege wird vorrangig durch die jungen Oberwalliserinnen und Oberwalliser beansprucht werden, welche weder den Weg der gymnasialen Maturität, der Berufs- noch der Fachmaturität eingeschlagen haben. Dieses Bildungsangebot wird ihnen in einem zukunftsweisenden Bereich neue Bildungs- und Berufsperspektiven eröffnen. Überdies ist dieses Angebot komplementär im Verhältnis zum gegenwärtigen Bachelorstudiengang in Pflege der Hochschule für Gesundheit (HES-SO Valais-Wallis).