Die Bachelorstudiengänge Pflege und Physiotherapie führten im September 2022 neue Rahmenstudienpläne ein. Parallel dazu werden fortlaufend weitere pädagogische Neuerungen umgesetzt, wie etwa der stärkere Wechsel zwischen Theorie und Praxis, die Nutzung von E-Portfolios, der vermehrte Einsatz der Simulation im Unterricht und die Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit.
Der neue Rahmenstudienplan, der von den Studierenden und Praxispartnern positiv aufgenommen wurde, ist vermehrt auf den Erwerb von Kompetenzen ausgerichtet und misst dem Wechsel zwischen Theorie und Praxis grosse Bedeutung bei. In diesem Zusammenhang sollen auch E-Portfolios zum Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um eine Online-Plattform, auf der die Studierenden ihre Kompetenzen erfassen und dokumentieren können. Die Studierenden, Dozierenden und Praxisausbildenden werden speziell für die Nutzung der E-Portfolios geschult werden. Dieses moderne Tool, das sich bereits in der Nursing Team Academy (NTA) bewährt hat, ermöglicht es den Studierenden, ihren reflexiven Ansatz zu stärken und die erworbenen Kompetenzen insbesondere gegenüber der Berufswelt hervorzuheben. Im Rahmen von interprofessionellen Tagen werden die Studierenden beider Studiengänge in klinischen Situationen zusammenarbeiten, um Teamfähigkeit zu entwickeln und das Verständnis für die individuellen fachlichen Grenzen zu fördern.
Die Studiengänge wollen auch die Simulation vermehrt in die Lehre integrieren. Dazu sollen mehr Simulationssessionen organisiert, Szenarien durch modulübergreifende Zusammenarbeit entwickelt und mehr Fachkräfte ausgebildet werden. Dabei werden sowohl High-Fidelity-Simulation, d. h. realistische, menschenähnliche Puppen, wie auch Low-Fidelity-Simulation, d. h. Nachbildungen eines bestimmten Körperteils zum Erlernen spezifischer technischer Verfahren, eingesetzt. Seit einiger Zeit arbeiten die Studierenden auch mit Simulationspatienten (kranke oder genesene Patienten, die vor den Studierenden eine Rolle spielen) und Schauspielern, die Pflegesituationen nachstellen, damit die Studierenden die angestrebten Kompetenzen entwickeln können. Eine simulierte Physiotherapiepraxis bietet den Studierenden zudem die Möglichkeit, einen Einblick in den alltäglichen Praxisbetrieb zu erhalten.
Beide Studiengänge arbeiten neu auch mit Patienten und Patientinnen zusammen, die als Ausbildner und Ausbildnerinnen tätig sind und so ihre Erfahrungen und ihr Wissen aus erster Hand an die Studierenden weitergeben können. Dieser innovative Ansatz bietet den Studierenden eine konkrete Erfahrung und bereitet sie auf ihre zukünftige Berufspraxis vor.