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Friday, 10. June 2022 - 13:54

Herr Fumeaux, können Sie kurz den Studiengang Tourismus vorstellen?

Der Studiengang Tourismus gehört an der HES-SO Valais-Wallis zur Hochschule für Wirtschaft. So sind auch wichtige Themenbereiche während des Studiums Marketing, Management und Finanzen – natürlich immer mit dem Fokus auf den Tourismus. Unsere Abgänger/innen arbeiten später dann auch in diesen Feldern. 


Was brauchen diese, um erfolgreich im Tourismus arbeiten zu können? 

Ganz einfach gesagt: Sie müssen verstehen, wie die Tourismus-Wirtschaft funktioniert. Nur so sind sie fähig, erfolgreich Projekte zu lancieren, Events durchzuführen und so unseren Tourismus voranzubringen.


Wo sehen Sie die Abgrenzung zu den anderen Studiengängen im Bereich der Wirtschaft? 

Bei uns sind Kommunikation und Marketing Kernfächer. Dann natürlich die sogenannten Softskills, wie z. B. Leadership und emotionale Intelligenz, aber auch die kognitive Flexibilität. Unseren Studierenden diese drei Kompetenzen zu vermitteln ist ein sehr wichtiges Ziel für uns. Hinzu kommen die klassischen Fächer der Tourismusindustrie in ihrer ganzen Komplexität.


Was hat sich in den letzten Jahren in der Ausbildung geändert?

Enorm viel. Denken wir nur an die Digitalisierung, welche unsere Gesellschaft stark verändert hat und noch verändert. Auch wenn unsere Studierenden keine Informatiker sind, so müssen sie z. B. im Marketing, in den Finanzen fähig sein, den heutigen digitalen Anforderungen gerecht zu werden. Ein grosses Thema heute ist die Nachhaltigkeit. Denken Sie nur an Trends wie Slow Food, Slow Travel. In all diesen Fragen müssen unsere Studierenden die nötigen Kompetenzen erlangen. 


Hat die Schule deswegen einen neuen Lehrplan ausgearbeitet?

Nicht nur, aber auch. Wir wollen ja, dass unsere Diplomierten erfolgreich im Tourismus tätig sind. Nach einer breit angelegten Umfrage bei den touristischen Anbietern haben wir 13 Schlüsselkompetenzen festgelegt, die der touristische Markt heute verlangt und die unsere Studierenden hier bei uns erlernen. Konkret sind z. B. die Nachhaltigkeit und die Digitalisierung in allen Modulen implementiert.


Im Tourismus sind auch die Sprachen von grosser Wichtigkeit. Was heisst das für den Studiengang?

Bis jetzt hatten wir drei Sprachklassen: Französisch, Deutsch und Englisch, die unabhängig voneinander funktionierten. Neu wollen wir das Ganze durchlässiger machen. Das Ziel ist klar: Ein Touristiker muss nicht alle drei Sprachen perfekt beherrschen, aber er oder sie muss sich in den drei Sprachen wohlfühlen, muss kommunizieren können. Deshalb werden die Studierenden vermehrt in Projekten zusammenarbeiten. Diese Sprach-kompetenzen auf diese Weise zu fördern, ist eine Herausforderung, aber unbedingt wichtig für uns.


Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit der Praxis?

Die Praxis ist sehr wichtig, soll doch unser Bachelor berufsbefähigend sein. So können unsere Studierenden schon ab dem dritten Semester in Modulen wie Management und Marketing an Projekten mitarbeiten, wo das Gelernte angewendet wird. In sogenannten Integrationsmodulen, beim Wahlmodul der Schule E-Tourismus oder bei Projekten des Instituts Tourismus der Hochschule für Wirtschaft arbeiten die Studierenden mit Unternehmen, um die Kompetenzen in einem reellen Umfeld anzuwenden. Im E-Portfolio der Studierenden werden all diese Projekte aufgeführt und sind so ein Plus bei jeder zukünftigen Bewerbung.