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Studiengang Life Sciences
Monday, 27. May 2024 - 14:30

Der Studiengang Life Sciences Engineering der Hochschule für Ingenieurwissenschaften der HES-SO Wallis in Sitten mit wichtigen Neuerungen.

Seit drei Jahren leitet Birgit Sievert den Bereich der «Life Technologies», der seit Kurzem offiziell «Life Sciences Engineering» heisst. Für sie ist klar, dass in Sitten eine einzigartige Ausbildung angeboten wird: «Die Biowissenschaften boomen. Mit dem neuen Namen werden wir auch dem Profil unserer Absolventen und Absolventinnen besser gerecht, welche bei Unternehmen wie der Lonza, Debiopharm, aber auch bei Roche, Nestlé oder Novartis tätig sind.» 

Es ist aber nicht nur der neue Name, auch der Lehrplan wurde reformiert, und zwar in allen drei Fachrichtungen des Studiengangs: Biotechnologie, Analytische Chemie und Bioanalytik sowie Lebensmitteltechnologie und -biotechnologie. «Mit den Anpassungen haben wir auf die aktuellen und natürlich auch auf die zukünftigen Bedürfnisse der Industrie reagiert», so Birgit Sievert. So werden neu Kurse angeboten, in denen sich die Studierenden z.B. auf neue Technologien der DNA-Sequenzierung oder Methoden der Präventionsdiagnostik spezialisieren.

Nachhaltigkeit und KI 

Zwei wichtige Themen, welche aktuell in allen Lebensbereichen Eingang finden, sind im neuen Lehrplan der Life Sciences vertreten: Nachhaltigkeit und KI.

Im Bereich der Nachhaltigkeit wird der Fokus auf das praktische Arbeiten gerichtet. Dank neuen Technologien lernen die Studierenden, wie man neue Arzneimittelmoleküle und Lebensmittel entwickelt und dabei möglichst wenig Energie verbraucht.

Für Birgit Sievert wird die künstliche Intelligenz eine immer wichtigere Rolle spielen, da die technische Entwicklung es den Ingenieuren erlaubt, immer schneller grössere Datenmengen zu verarbeiten und zu interpretieren und so z.B. neue medikamentöse Therapien zu entwickeln: «Die Ingenieure und Ingenieurinnen von morgen müssen diese Werkzeuge beherrschen, bevor sie in die Berufswelt eintreten.»

Im Zusammenspiel mit der Praxis 

In diesem Kontext sind auch die Forschungstätigkeiten des Instituts für Life Sciences zu verstehen: In Zusammenarbeit mit der kantonalen und nationalen Industrie werden jährlich um die 200 angewandte Forschungsprojekte durchgeführt und erwirtschaften so einen Umsatz von mehr als 7 Millionen Franken. «Dieser Dialog zwischen Schule und Industrie ist für beide Seiten gewinnbringend», so Birgit Sievert, «für uns als Schule sogar wichtig, denn nur so können wir auf aktuelle Entwicklungen und Bedürfnisse reagieren. Deshalb arbeiten wir ja auch mit verschiedenen Firmen zusammen, unter anderem mit der Lonza, mit der wir einen Partnervertrag haben.» Für Gaëtan Cherix, Direktor der Hochschule für Ingenieurwissenschaften, ist diese enge Verbindung des Studiengangs mit der Praxis ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Schweizer Wirtschaft: «Exzellente Ingenieure generieren innovative Lösungen in diesem Schlüsselbereich.» 

Birgit Sievert ist überzeugt, dass der Studiengang mit dem neuen Lehrplan und der intensiven Zusammenarbeit mit der Praxis auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft ist. Und die Zahlen sind richtungsweisend: Mit 207 Studierenden und einem Zuwachs von 40% Studierenden in drei Jahren ist Life Sciences Engineering mittlerweile der grösste Studiengang an der Hochschule für Ingenieurwissenschaften der HES-SO Wallis.

Zur Person 

Prof. Dr. Birgit Sievert studierte Lebensmitteltechnologie und arbeitete bei Nestlé und Unilever in verschiedenen Funktionen. Seit 2020 leitet sie an der Hochschule für Ingenieurwissenschaften den Studiengang Life Sciences Engineering. Der Studiengang besteht aus den Fachrichtungen Biotechnologie, Analytische Chemie und Bioanalytik sowie Lebensmitteltechnologie und -biotechnologie. 


Redaktion: Hermann Anthamatten, WB-Artikel Mai 2024