Eine Konferenz über die Widerstandsfähigkeit von Informationssystemen, um sich auf Krisen vorzubereiten.

Das Institut Informatik der HES-SO Valais-Wallis ist Mitorganisator der Swiss Digital Conference, die am Freitag, den 27. Januar 2023 im Swiss Digital Center in Siders stattfinden wird, zusammen mit der Cimark SA. Sind belastbare Informationssysteme der Schlüssel, um die Sicherheit von KMU und die Kontinuität der Dienstleistungen für die Bevölkerung zu gewährleisten?

Informationssysteme sind in unserem täglichen Leben allgegenwärtig.

Die meisten Dienstleistungen, die wir in Anspruch nehmen, funktionieren über Computernetzwerke, die Daten sammeln, speichern, verarbeiten und verteilen. Dieses Informationssystem macht viele Dienste zuverlässig und schnell zugänglich, z. B. Online-Zahlungen, Straßenbeschilderungen, den Betrieb einer Tanksäule, die Beantragung eines offiziellen Dokuments bei einer Behörde oder die Speicherung unserer Urlaubsfotos auf einem entfernten Server. So viele Dinge, die wir tagtäglich nutzen, ohne darüber nachzudenken, weil diese Dienste einfach perfekt funktionieren.

Komplexität der Systeme und Anfälligkeit unserer Lebensweise.

Allerdings sind diese Informationssysteme im Laufe der Jahre immer komplexer und damit auch anfälliger geworden. Die Computeralgorithmen, die von unserer Bank, unserem bevorzugten sozialen Netzwerk oder unserer mobilen Wetter-App verwendet werden, befinden sich auf Computerservern im Internet. So könnte ein Stromausfall in einem Rechenzentrum in Deutschland dazu führen, dass ein Schweizer Unternehmen keine Lohnzahlungen mehr vornehmen kann oder ein Transportunternehmen nicht mehr über ausreichend zuverlässige Daten verfügt, um einen Unfall zu vermeiden, der seine Flotte am Boden festhält. Ein solcher Ausfall könnte auch dazu führen, dass wir unsere Weihnachtseinkäufe nicht mehr mit Kreditkarte bezahlen oder sogar nicht mehr über einen Bankautomaten auf unser Geld zugreifen können.

Resilienz als Vorbereitung

Obwohl diese Hypothesen in der technologisch und wirtschaftlich hoch entwickelten Schweiz scheinbar radikal sind, erscheinen sie heute weniger ungewöhnlich. Cyberangriffe, Stromausfall, konfliktbedingte Unterbrechungen der Rohstoffversorgung, Absentismus aufgrund einer Pandemie oder eines extremen Klimaereignisses: Es gibt sehr viele Faktoren, die ein Informationssystem und damit unseren Lebensstil, unsere Art zu konsumieren, zu bezahlen, unsere Freizeit zu genießen oder zu arbeiten, beeinträchtigen können. Resilienz, also die Fähigkeit, nach einem Schock wieder auf Kurs zu kommen, ist ein notwendiges Konzept, um über die Wiederaufnahme oder Kontinuität unserer Aktivitäten nachzudenken, nachdem sie durch ein unerwartetes Phänomen gestoppt wurden. Um die zahlreichen Fragen zu beantworten, die sich Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmensverantwortliche stellen, konzentriert sich die 17. Swiss Digital Conference in Siders auf die brennende Frage der Resilienz. Wie kann man sich und sein Unternehmen auf die Unzugänglichkeit seines Informationssystems vorbereiten?

KMUs vor vielfältigen Risiken

KMU in der Schweiz und anderswo sind zunehmend auf Informations- und Kommunikationssysteme angewiesen, um ihre Geschäfte am Laufen zu halten und zu kommunizieren. Die Digitalisierung, die in den Unternehmen Tag für Tag voranschreitet, verstärkt diese Abhängigkeit. Diese Informations- und Kommunikationssysteme sind jedoch häufig nicht lokal entwickelt und können Schwachstellen und damit Risiken bergen. Resilientere Systeme, die in der Lage sind, Engpässe (Energie, Daten, ...) und Sicherheitslücken zu antizipieren, könnten der Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderungen sein und es den KMU ermöglichen, ihre Funktionsfähigkeit jederzeit aufrechtzuerhalten.

Hochkarätige Redner und konkrete Beispiele für den Fortschritt

Dank konkreter Beispiele wird der Austausch der verschiedenen Rednerinnen und Redner zweifellos eine Quelle der Inspiration und des Nachdenkens für die Bevölkerung, die Verantwortlichen von KMU und die Wirtschaftswelt im Allgemeinen sein. Der Journalist Romain Boisset wird die Konferenz moderieren und die Debatte über das Thema eröffnen. Die Referentinnen und Referenten werden Themen wie die Bedeutung der Resilienz für Schweizer KMU, ihre Komplexität und Verwundbarkeit, die Sicht der Softwareanbieter, menschliche Risiken sowie die Rolle des ethischen Hackings behandeln. Das Verständnis, wie ein IT-System bei Ausfällen, Zwischenfällen, Engpässen, Hackerangriffen oder einer Zunahme der Geschäftsaktivitäten weiter funktioniert, ist für die Sicherheit von Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Rednerinnen und Redner aus Unternehmen wie HUG, Netplus.ch oder dem Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung werden ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit der Widerstandsfähigkeit von Informationssystemen teilen.

Programm und Anmeldung www.swissdigitalconference.ch