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Puffcycling
Friday, 01. March 2024 - 08:10

Puffcycling ist ein Start-up, das aus dem Business eXperience Programm hervorgegangen ist, das im letzten Jahr des Bachelorstudiums an der HES-SO angeboten wird. Es sammelt und recycelt Akkus aus E-Zigaretten und stellt daraus Powerbanks für Smartphones her.   

Andreas Hilger, Alicia Ostertag, Véronica Marcelino Jorge, Maxime Caloz und Duygu Karagülle wählten während ihres Betriebsökonomie-, Tourismus- bzw. Systemtechnikstudiums die Option Business eXperience. Während eines Jahres hatten sie die Möglichkeit, ein Schulunternehmen zu leiten und Erfahrung in Management und Innovation zu sammeln. Nach ihrem Abschluss beschlossen sie, dieses Abenteuer fortzusetzen und das Start-up Puffcycling zu gründen. 

Förderung der Kreislaufwirtschaft

Ihr Projekt ist Teil einer umfassenden Vision: „Wir wollen damit die durch Vapes entstehenden Umweltschäden bekämpfen und gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft unterstützen sowie einheimische Arbeitsplätze schaffen. Neben der Aufklärung der Verbraucher und Verbraucherinnen über die schädlichen Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Umwelt können wir auch konkrete Lösungen für deren Reduzierung bieten“, erläutert Andreas Hilger, Direktor von Puffcycling.  

Upcycling von Akkus

Upcycling ist die Rückgewinnung von Bauteilen und Rohstoffen, die ihren ersten Nutzungszyklus durchlaufen haben, um sie in ein anderes Produkt umzuwandeln. Akkus von E-Zigaretten werden durchschnittlich 3-4 Tage lang verwendet, obwohl sie eine Lebensdauer von etwa 2-3 Jahren haben. Das junge Start-up sammelt deshalb gebrauchte E-Zigaretten-Akkus und wandelt sie in tragbare Ladegeräte für Smartphones um. Auf diese Weise kann den wertvollen Bestandteilen der Akkus ein zweites Leben geschenkt werden. 

Die verschiedenen Etappen des Projekts

Das Puffcycling-Team ist sich bewusst, dass das Umweltbewusstsein der Nutzenden geschärft werden muss. Aus diesem Grund ist es Partnerschaften mit Verkaufsstellen von Einweg-Vapes eingegangen. So entstand ein Win-Win-System, da sich die Verkaufsstellen nicht mehr um das Recycling kümmern müssen. Bis heute hat Puffcycling über 5'000 gebrauchte Vapes gesammelt. 

Diese durchlaufen einen strengen Rückgewinnungsprozess, wobei die Geräte in ihre Bestandteile zerlegt und diese sortiert werden (Plastik, Aluminium, Kabel, Akkus). Die Akkus werden getestet, in ein Gehäuse mit einer elektronischen Schaltung eingebaut und so zu einem Ladegerät umgewandelt. Diese Powerbanks werden anschliessend einer Qualitätskontrolle unterzogen, um die Normen und Anforderungen des Markts zu erfüllen.  

Zukunftspläne

Das Team arbeitet gegenwärtig an einem dritten Prototyp, der 9 Vape-Akkus enthält und dessen Gehäuse von einem Partner mittels eines 3D-Druckers hergestellt wurde. „Dieser Prototyp wird in einer Auflage von 50 Stück produziert und von Kunden und Kundinnen getestet, um die technische Zuverlässigkeit, z. B. den Verschleiss der Akkus, sowie die Sicherheit durch eine Zertifizierung zu gewährleisten“, erklärt Maxime Caloz, Ingenieur des Teams. Sobald dieser Validierungsprozess abgeschlossen ist, kann das Team eine Markteinführung in Betracht ziehen.  

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