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Aurélien_Chion_mod
Wednesday, 29. November 2023 - 16:11

Angesichts der Herausforderungen der städtischen Mobilität schwingen sich immer mehr Mitarbeitende und Studierende jeden Tag aufs Fahrrad. 

Aurélien Chion, 34 Jahre, verfügt über 10 Jahre Erfahrung als Pflegefachmann und arbeitet seit einem Jahr als Coach in der Nursing Team Academy der HES-SO Valais-Wallis. Er ist verheiratet und Vater von zwei Mädchen.  

 

Wann benutzt du dein Rad?

Ich fahre hauptsächlich im Rahmen meiner freiberuflichen Tätigkeit mit dem Fahrrad, da ich mich zu den Patienten und Patientinnen nach Hause begebe. Ich benutze mein Rad auch, um an die HES-SO Valais-Wallis oder zum Sport zu fahren. Heute Abend fahre ich zum Beispiel mit dem Fahrrad zum Training. Das Sportzentrum ist 5 km entfernt, also fahre ich etwa 10 km hin und zurück. Ich würde mein Velo auch gerne für andere Gelegenheiten nutzen, aber um meine Töchter mitnehmen zu können, müsste ich einen Anhänger kaufen, und das ist mir zu riskant. Wenn ich einen gesicherten Anhänger hätte, würde ich sie öfter mitnehmen. 

Welche Vorteile bietet das Radfahren?

Ich kann mich ohne grossen Aufwand körperlich betätigen. Das ist meine grösste Motivation. Weiter tue ich damit etwas für die Umwelt, da ich das Auto zuhause lassen kann. Und schliesslich spare ich Zeit, weil ich nicht in Staus stecke und keinen Parkplatz suchen muss. Fahrradfahren hat für mich ausschliesslich Vorteile.

Was für Schwierigkeiten gibt es im Alltag, wenn du mit dem Fahrrad unterwegs bist? 

Das grösste Problem ist die mit dem Radfahren verbundene Gefahr. Die Leute sind nicht sehr rücksichtsvoll. Erst heute Morgen bin ich auf dem Weg zur Arbeit fast in einen Unfall verwickelt worden. Wenn ich nicht gebremst hätte, wäre ich im Strassengraben gelandet. Dabei fahre ich ausschliesslich auf Radwegen. Aber die Leute passen nicht auf, sie schauen auf den zweispurigen Radwegen nicht auf beide Seiten, bevor sie abbiegen.  In Sitten und an der HES-SO Valais-Wallis wurde für Radfahrende viel getan. Die Infrastruktur ist viel besser als noch vor ein paar Jahren und es gibt praktisch überall Fahrradstreifen. Im Winter hingegen vermeide ich es, mit dem Rad zu fahren, da ich schon wegen Glatteis gestürzt bin.    

Welche Tipps würdest du Fahrradfahrern und Entscheidungsträgern geben?

Ich empfehle allen ganz klar, einen Helm zu tragen. Ich habe rund sieben Jahre lang bei der Suva als Krankenpfleger im Bereich Kopfverletzungen gearbeitet und habe viele Unfälle gesehen. Ich persönlich trage immer einen Helm und habe sogar Helme, die vorne und hinten mit Lichtern ausgestattet sind. Es ist sehr wichtig, gut ausgerüstet und sichtbar zu sein. 

An der Suva wurden uns die jährlichen Kosten für den Fahrradunterhalt erstattet, was wirklich praktisch war. Ich lasse mein Fahrrad regelmässig warten, was insbesondere für die Bremsen unerlässlich ist. Dies wäre auch wichtig für diejenigen, die ihr Velo nicht oft oder nur in der Freizeit benutzen und die Wartung aus Kostengründen oft vernachlässigen. Deshalb wäre eine Kostenübernahme für Fahrräder ein echter Vorteil. Zudem sollte das Radfahren weiter gefördert werden, da es viele Vorteile bietet.