Herr Detta, welches war Ihr beruflicher
Weg bis hin zur Systemtechnik?
Nach der obligatorischen Schulzeit habe ich bei den Bergbahnen Zermatt die Lehre zum Baumaschinen-Mechaniker absolviert, was mir super gefallen hat. Ich suchte aber neue Herausforderungen. So machte ich die Berufsmatura und kam anschliessend zur Systemtechnik.
Wie haben Sie das Studium in Sitten
erlebt?
Herausfordernd, interessant, spannend. Ich konnte mir ein breit gefächertes Wissen aneignen, was mir nun im Berufsleben hilft. Nur schon das erste Jahr, wo wir die Grundlagenfächer wie z.B. Mathematik, Physik hatten und die drei Vertiefungsrichtungen Infotronics, Design & Materials und Power & Control gemeinsam unterrichtet werden, war intensiv und lehrreich. Als Vertiefung habe ich dann Power & Control gewählt, vor allem, weil dort die Automation und Elektronik eine wichtige Rolle spielen.
Welches waren Ihre persönlichen
Highlights während des Studiums?
Sicherlich die erste Summer School, obwohl diese uns jeweils zwei Wochen der Sommerferien kostete. (lacht) Nach dem ersten Jahr war Aufgabe für jedes Team, ein ferngesteuertes Auto zu konstruieren. Wir erhielten die nötige Hardware, zeichneten das Fahrzeug in einem CAD-Programm, liessen es von der schuleigenen Werkstatt produzieren, programmierten die App für die Steuerung und die Elektronik für den Motor. Es war eine tolle Erfahrung, mir wurde bewusst, dass die Arbeit an Projekten meine Welt ist.
Das Studium in Sitten ist zweisprachig.
Eine Herausforderung?
Ja, auch wenn das erste Jahr in der Muttersprache unterrichtet wird und Prüfungen sowie Arbeiten in der Muttersprache geschrieben werden, dominiert an der Schule doch Französisch. Was mir sicherlich geholfen hat: Ich habe die 3. OS in Martinach gemacht. Auch habe ich nach dem ersten Studienjahr in Sitten im Studentenheim für Kollegiumsschüler gewohnt, welches Zimmer an Studenten vermietet. Es war für mich ideal, fast eine Art Campusleben. Ich konnte mich so besser aufs Studium fokussieren und war auch tagtäglich mit der französischen Sprache konfrontiert.
Am Ende der Ausbildung steht die
Bachelor-Arbeit. Welches war Ihr
Thema?
Der Zufall hat mich zum Thema geführt. Über einen Arbeitskollegen während der Lehre lernte ich den jetzigen Inhaber der pixon engineering AG kennen, es hat sich dann so ergeben, dass ich für sie die Arbeit geschrieben habe. Ich habe ein Programm für Kühlzellen entwickelt, welches die benötigte Kühlleistung berechnet, um Medikamente in der richtigen Temperatur lagern zu können. Jeden einzelnen Schritt des Projekts musst du dabei selbst planen und autonom ausführen. Wobei die Schule und der Betrieb bei Fragen immer hilfsbereit waren.
Sie sind ja auch ein erfolgreicher
DJ. Wie sind Sie dazu gekommen?
Auch hier spielte der Zufall eine Rolle: Mein Vater kaufte ein Occasion-DJPult. Warum, wusste er wohl selbst nicht genau. (lacht)Jahre danach habe ich es aus dem Keller geholt und aus Neugier damit gespielt, voilà. Heute bin ich fast jedes Wochenende als DJ unterwegs, lege in Clubs, bei Festivals und privaten Events auf. Ziel ist immer, die Leute zu unterhalten. Es läuft wirklich gut und macht sehr viel Spass.
Welches sind Ihre Zukunftspläne?
Als Ingenieur an interessanten, herausfordernden Projekten zu arbeiten und zu wachsen. Aktuell arbeite ich bei pixon engineering, bin also dabei, im Berufsleben Fuss zu fassen. Es gefällt mir sehr gut und ich sehe meine Zukunft hier bei pixon.
Ruben Detta stammt aus Zermatt, lebt in Brig und hat im August seine Ausbildung zum Ingenieur in Systemtechnik FH mit der Vertiefung Power & Control abgeschlossen. Er arbeitet bei der pixon engineering AG in Visp. Nebenbei ist er begeisterter und erfolgreicher DJ.
WB-Artikel vom Okt. 2023
Redaktion: Hermann Anthamatten