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Soziale Arbeit hat eine lange Tradition im Justizvollzugssystem. Die aktuellen Entwicklungen im Justizvollzug hin zu verstärkter Punitivität, Sicherheit und zunehmender Administration stellen die Soziale Arbeit jedoch vor Herausforderungen. Hinzu kommt, dass Professionelle der Sozialen Arbeit im Justizvollzug nur einen kleinen Anteil der Angestellten darstellen, während sie einen wichtigen Beitrag für die resozialisierende Funktion des Justizvollzugs leisten.

Das Projekt hat zum Ziel, die Soziale Arbeit in Anstalten des Justizvollzugs in der Schweiz zu ergründen. Dabei umfasst Soziale Arbeit mehr als nur die Tätigkeiten von Professionellen der Sozialen Arbeit innerhalb der Anstaltsmauern, sondern beinhaltet Elemente (Akteur:innen, Situationen, Logiken, Instrumente etc.), welche zu Rehabilitation, Resozialisierung und Empowerment beitragen. Es geht also darum zu verstehen, worin Soziale Arbeit in diesem Kontext besteht, wer alles dazu beiträgt und welche Bezüge jenseits der Anstaltsmauern von Bedeutung sind.

Hierfür wird ein ethnographischer Zugang zu fünf Anstalten des Justizvollzugs in der Schweiz gewählt. Neben Beobachtungen kommen Interviews, Dokumentenanalyse aber auch visuell-materielle Methoden wie Kartierungen zum Zug. Die Analyse soll zu einem vertieften Verständnis von Sozialer Arbeit im Justizvollzug beitragen. Neben der akademischen Wissensproduktion sollen die Ergebnisse auch praktisch und politisch von Nutzen sein. Mit und für die Praxis werden Aktivitäten (bspw. Workshops) entwickelt, um die Ergebnisse zu kommunizieren, zu diskutieren und in praxisrelevante Ansätze, Instrumente oder Aktivitäten umzusetzen.

Ein Projekt der Forschungsgruppe CrimSo