Vorsicht

Die Nahrung der Zukunft hat schon immer die Fantasie der Menschen beflügelt: dehydrierte Pizzas (Zurück in die Zukunft 2), Moleküle zur Deckung unseres gesamten Nahrungsbedarfs (Star Trek), Nahrungspräparate aus Menschenfleisch (Soylent Green) oder für Menschen geniessbares Hundefutter in Dosen (Mad Max 2). Auch wenn die zügellose Fantasie der Science-Fiction manchmal zum Schmunzeln anregt, ist das Thema aktueller denn je.

Essen verschafft uns Wohlbefinden. Essen macht uns glücklich und zufrieden, ist manchmal sogar eine Leidenschaft. Es wird jedoch immer deutlicher, dass die Art, wie wir uns ernähren, nicht nachhaltig ist. Trotzdem tendieren dazu, das Problem nicht ernst zu nehmen und uns zu beschwichtigen, dass schon eine Lösung gefunden wird. Eine gängige und vor allem praktische Lösung, die es uns ermöglicht, das Problem vor uns herzuschieben oder zu ignorieren. 

Wenn wir unsere Ernährungsweise nicht ändern, werden wir die Ressourcen unseres Planeten früher oder später erschöpfen. Dies war einer der Punkte, der im 6. Weltklimabericht des IPCC hervorgehoben wurde. Die industrielle Herstellung von Junkfood steht zum Beispiel in engem Zusammenhang mit dem Verlust der Artenvielfalt, der Wasserverschmutzung, der Bodenzerstörung und vielem mehr. Deshalb muss unser Verhältnis zur industriellen Nahrungsmittelproduktion überdacht werden. Genau dort setzt der Forschungsschwerpunkt Sustainable Food Systems der Hochschule für Ingenieurwissenschaften an. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Entwicklung von Nahrungsmitteln, ohne dass dabei der kleine Kick des Genusses verlorengeht, den wir als Vorfreude auf ein gutes Essen verspüren. Mehrere dieser Ansätze werden hier an der HES-SO Valais-Wallis entwickelt.

Was denken Sie? Wie werden wir uns in den kommenden Jahrzehnten ernähren?  

Julien Robyr, Chefredakteur